Die Entwicklungen 9. Jahrhunderts lassen in erster Linie den enormen Ausbau der kirchlichen Infrastruktur um die bedeutenden Basiliken der Stadt erkennen. Es sind dies die bedeutenden Apostel- und Märtyrerbasiliken und die Region um den Lateran und den Papstpalästen.

Es erfolgte aber auch ein erheblicher Ausbau der Versorgungsstrukturen z. B. in Gestalt der Diakonien und Hospitäler. Allerdings betraf diese Entwicklung in erster Linie die erste Hälfte des 9. Jahrhunderts. Die Zweite war hingegen gekennzeichnet von einem schleichenden Verlust päpstlichen Handlungsspielraums.

Der Plan des 10. Jahrhunderts reflektiert die dramatischen Veränderungen die in diesem Jahrhundert stattfanden. Der Niedergang des Papsttums blieb auch für die kirchliche Infrastruktur nicht folgenlos. Außerdem verlagerte sich der Bevölkerungsschwerpunkt in den Nordwesten der Stadt.

Dies hatte zur Folge, daß in erster Linie nun stadtrömische Kirchen in dieser Region errichtet wurden. Es erfolgten nun kaum noch Gründungen z. B von Diakonien, Kapellen oder Hospitälern - mit entsprechenden Rückwirkungen für die Patrozinienstruktur.