fresko Die Apostelverehrung
Die Verehrung der Apostel Petrus und Paulus

Die Verehrung der Apostelfürsten war von jeher von zentraler Bedeutung für Rom, da dies die einzige Stadt war, die während des gesamten Mittelalters unangefochten den Besitz der beiden Grabstätten für sich in Anspruch nehmen konnte. Doch während des 8. Jahrhunderts nahm die Intensität der Apostelverehrung zu, und dies betraf in erster Linie die Verehrung des Petrus. Hierbei handelte es sich jedoch nicht um eine ungesteuerte Entwicklung der Volkfrömmigkeit, sondern um eine gezielte Kultförderung durch das politisch sehr engagierte Papsttum dieser Zeit.

Das sah sich einerseits durch die Langobarden politisch und mitlitärisch aufs Äußerste bedrängt, andererseits erlebte es aber den Niedergang der alten byzantinischen Schutzmacht. War dies, solange es von dritter Seite nicht gefährdet wurde, durchaus im Interesse des Papsttums, so wurde die Situation Roms und des Papsttums durch die Expansion der Langobarden nun tatsächlich dramatischen Gefährdungen ausgesetzt.

Dies ließ die Franken als neuen Protektor in Erscheinung treten und das Papsttum sah sich nun genötigt, seine Position gegenüber dem militärisch stäkeren Bündnispartner zu definieren um nicht in die Rolle des Juniorpartners zu geraten. Ein Mittel hierzu war die berühmte Fälschung der Konstantinischen Schenkung. In diesem Zusammenhang betonte das Papsttums seine eigene Abkunft von dem Apostelfürsten Petrus um die älteren Rechte zu dokumentieren. Ein wichtiges Mittel zur Darstellung dieser Position repräsentierten die Kirchenpatrozinien, da diese ein Millionenpublikum von Pilgern erreichten. So nimmt es nicht wunder, daß die Petruspatrozinien in dieser Epoche erheblich an Quantität und Bedeutung gewannen.

Petrus und Paulus
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